Mit Ballschuhen im sibirischen Schnee
Die Geschichte meiner FamilieISBN: 978-3-7766-5021-1
Mit Ballschuhen im sibirischen Schnee
Sandra Kalniete, Schlüsselfigur im Kampf um die Unabhängigkeit Lettlands, führte als Außenministerin ihr Land in die EU. Sie plädiert für ein gemeinsames Geschichtsverständnis des alten und des neuen Europa zur Bewältigung der gemeinsamen Vergangenheit. Die Geschichte ihrer Familie ist ein Teil davon: 1941 im okkupierten Riga vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet, führte sie ihr Leidensweg als Zwangsdeportierte nach Sibirien, wo Sandra Kalniete geboren wurde. Erst nach Stalins Tod sollte sie mit ihren Eltern in ihre Heimat zurückkehren dürfen.
Über die Autorin / über den Autor
Geboren wurde Sandra Kalniete 1952 in Sibirien. Auf der Grundlage persönlicher Erlebnisse und von Archivquellen erzählt sie in eindrücklicher Weise die Geschichte ihrer Familie, die das Schicksal all jener teilen musste, deren Leben durch die Entscheidungen zweier totalitärer Regimes nach 1939 eine dramatische Wendung nahm. Sandra Kalnietes Eltern, beide noch minderjährig, wurden am 14. Juni 1941 bzw. am 25. März 1949 vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet und nach Sibirien deportiert, wo sie einander kennenlernten. Kalnietes Großväter kamen in den Lagern des Gulag ums Leben; ihre Großmutter Emilija starb an den Folgen der unmenschlichen Lebensbedingungen, an Hunger und Auszehrung. Mit ihren Eltern durfte die damals fünfjährige Sandra erst nach Stalins Tod in ihr Heimatland zurückkehren. Sandra Kalniete war eine aktive Schlüsselfigur im Unabhängigkeitskampf Lettlands von 1990. Sie wurde Botschafterin ihres Landes in Frankreich und bei der UNESCO und führte ab 2002 als Außenministerin Lettland in die EU.